ÜBBERICHENS…
Unter dieser Überschrift schreibt Leo Gros zusammen mit drei weiteren Autorinnen und Autoren eine regelmäßige Kolumne im Wiesbadener Kurier, die sich der Mundart widmet und die am 13. Juli 2024 inhaltlich nicht besser zu unserem Freundschaftsbund hätte passen können. Im Januar 2025 planen die Rheingauer Partnerschaftsvereine rund um den Deutsch-Französischen Tag eine Deutsch-Französische Woche mit verschiedenen Veranstaltungen (mehr dazu in Kürze).
Vielen Dank an Leo Gros für die Erlaubnis, seinen Text in Mundart hier noch einmal veröffentlichen zu dürfen.
Unser Erbfreunde Als Schüler hab ich 1969 vier Woche Sprachkurs in Angers an de Loire gemacht un in dere Zeit beim Parre Paul Séjourné im Dorf Pruniers gewohnt. Der wollt junge Deutsche uffnemme – obwohl odder grad weil en die deutsche Besatzer drei Daag ingesperrt hatte. Er hot druff bestanne, dass ich am Tag der Befreiung, dem 15. August, bei ere Prozession zur „Madonna der Befreiung“ Fürbitte vorlese. Eines Obends hot die Familie Berger de Parre un mich ingelade. De Hausherr hot en bonforzionöses Esse gemacht, mit eme Hummersoufflé! Wie mer dann haam ins Parrhaus komme sin, hot de Parre gefroot: „Leo, waaßt Du, wem Du do beim Abschied die Hand gebbe host?“ „Klar“, saag ich, „dem Pierre Berger“. „Garnix waaßte“, saat druff de Parre, „dem Mann, den die Deutsche im Lager zum Krüppel geschlaage habbe, weil er in de Résistance, im Widderstand war. Du bist de erschte Deutsche, dem de Pierre seitdem die Hand gebbe hot.“ Wie mei junge Freunde aus Pruniers 1970 in de Rheingau komme sin, hot mein Großvadder Seppel zum erschte Mol seit seiner schwere Kriegsverwundung im erste Weltkrieg französische Gäst die Hand gebbe. En annern Mann aus Pruniers, de Didier, hot se im deutsche Arbeitslager mit de Peitsch krieht, weil er no em deutsche Mädche geguckt hätt. 1966 war die NPD in de Hessische Landtag komme, mit 7,9% Stimmeanteil. Do hot mich de Didier gefroot, ob des bei uns widder losgehe deht. An all des muss ich denke, wann ich die Wahlergebnisse aus de Europawahl in Deutschland un Frankreich un die französische Wahle vun de vorletzt un letzt Woch aagucke. Dann seh ich die zwaa Bronzefigurn neber dem Adenauerhaus in Rhöndorf – Adenauer un de Gaulle. Ich seh Mitterand Hand in Hand mit dem Helmuth Kohl, der wo als junger Kerl Schlagbeem an de Grenz zu Frankreich kaputtgemacht hot. Wann die Frau le Pen, wo mit ihrne Leit „Europa“ for en Übbel hält, nit mehr wie 7,9% Stimme krieht hätt, wär’s jo gut. Abber ganz so schlimm wie manche gedenkt habbe, is es am 7. Juli doch nit komme. Morsche is de Nationalfeierdaag vun unserne ehemalische „Erbfeinde“. Ich hab des Land un sei Mensche, vor allem unser viele Freunde schätze un liebe gelernt. Ihr allminanner aach? Un die Verschwisterungsvereine! Bewahrn mer die Freundschaft for unser Kinner un Enkel – sie is kostbar. Text: Leo Gros |
Anmerkung zum Autor: Leo Gros ist Professor für Chemie und war von 1995 bis 2020 Auktionator der Weinversteigerungen im Kloster Eberbach.
Noch mehr Mundart gibt’s unner:
www.rheingau-gebabbel.de un www.wiesbadener-kurier.de/schwerpunkte/mundart/
Text: Peter Brand
Champagnerprobe XXXII am 13./14. August 2024
Und auch diesmal ging es um die Winzerinnen in der Champagne, „La Transmission“ und „Les Fa´bulleuses“. In diesen beiden Vereinigungen finden sich, wie aus den vorherigen Veranstaltungen bekannt, ausgezeichnete Champagner, die zur Verkostung kamen. Auch in der kommenden Champagnerprobe wird es wieder um die beiden Vereinigungen gehen; dann jedoch zum letzten Mal, um die Reihe mit den noch fehlenden Winzerinnen zu komplettieren.
Lutz Wunderlich hat auch dieses Mal von den außergewöhnlichen Begegnungen bei den Raubzügen, pardon, Einkaufstouren durch die Champagne erzählt und von den emotionalen Momenten gesprochen, die sich dabei, oft auch überraschend, ergaben. Zum Beispiel die Begegnung bei Drappier mit dem bereits 98 Jahre alten Großvater und Maître der heutigen Hausherrin, den Lutz Wunderlich über die Jahre hin schon des Öfteren besuchen durfte und der trotz der nicht immer einträchtigen deutsch-französischen Geschichte hervorragend Deutsch spricht. Ein schönes Beispiel der deutsch-französischen Freundschaft, die wir mit unserem Engagement im Freundschaftsbund pflegen und bewahren wollen.
Zur Verkostung kamen:
- Champagne Tarlant – Zero Brut Nature, je 32% Pinot Noir, Pinot Meunier, Chardonnay, sowie insgesamt 4% Petit Meslier, Arbane und Pinot Blanc
- Champagne Hélène Beaugrand – Derrière la Cabane Extra Brut, Blanc de Blancs 100% Chardonnay
- Champagne Maxime Blin – Carte Blanche Pinot Noir Extra Brut, 88% Pinot Meunier, 20% Pinot Noir
- Champagne Guy Méa – L´Assemblage Extra Brut, 70% Pinot Noir, 30% Chardonnay
- Champagne Drappier – Grande Sendrée Rosé 2010, 92% Pinot Noir, 8% Chardonnay
Nach dem interessanten Vortrag im warmen Gustav-Adolf-Zentrum ließen noch einige Gäste den lauen Sommerabend bei einem abschließenden prickelnden Getränk an Stehtischen vor der Tür ausklingen.
Zur Probenliste: Probeliste Champagnerprobe 32 am 13./14. August 2024.
Text: Peter Brand, Bilder: Claus-Peter Blum
Jugendaustausch 2024 in Hautvillers
Vom 13. bis 17. Juli 2024 waren wir mit unserer Jugendgruppe (14 Jugendliche) in der Champagne und hatten das Glück sogar den französischen Nationalfeiertag mit unseren französischen Freunden feiern zu können.
Von vielen leckeren Picknicks bis hin zu Feuerwerken, Paintball, Footgolf, einem Kultur- und Shopping-Trip nach Reims und einer Bootsfahrt im Dunkeln mit Lichtern war alles mit dabei.
Wir haben die Jugendlichen gebeten, uns jeweils eins ihrer Lieblingsfotos zum Zeigen zukommen zu lassen und möchten einige der Highlights heute mit euch teilen.
Wir freuen uns schon aufs nächste Jahr!
🇫🇷☀️🎆🥂🥰
Text: Julia Laufer-Preis
Und hier geht es zum Bericht der Jugendfreitzeit verfasst von den Jugendlichen.
Der Freundschaftsbund Kiedrich-Hautviller ist beim Europanetzwerk Hessen gemeldet und damit Teil eines Netzwerkes von 550 hessischen Kommunen mit Städtepartnerschaften! https://europanetzwerk.hessen.de.